Was ist Lymphdrainage

Lymphdrainage kurz erklärt

Mit einer Lymphdrainage-Behandlung kann man Ödeme oder Schwellungen lindern und die Lymphbahnen wieder frei machen.

Ödeme sind Stauungen von Lymphe oder Wasser im Gewebe – ein sehr häufig vorkommendes Phänomen. Ursachen können etwa Blutergüsse, Schwellungen nach Verletzungen, Zerrungen, Verstauchungen, Luxationen, Kopfschmerzen, Migräne, Rheumatische Erkrankungen, Allergien, Bewegungsmangel, falsche Ernährung, hormoneller Stress, traumatisch oder postoperativ zum Beispiel nach einer Brustkrebsoperation sein.

Auch Menschen mit Stoffwechselproblemen klagen häufig über Wassereinlagerungen. Die daraus entstehenden Ödeme verursachen oft sichtbare Schwellungen, die dazu sehr schmerzhaft sein können. Dabei sind Lymphödeme eine der häufig auftretenden regionalen Ödem-Arten, etwa in Armen und Beinen. Bei einem Lymphödem tritt mehr Flüssigkeit ins Gewebe ein als über die Lymphbahnen abfliesst. So entsteht eine Stauung und das Gewebe schwillt an.

Was sind die typischen Symptome

Wann macht Lymphdrainage Sinn

Indikationen für Lymphdrainage

  • Sekundäres Lymphödem (nach Operationen, Bestrahlungen, Verletzungen, Entzündungen), v.a. bei Tumorbehandlung, bzw. Lymphknotenentfernung
  • Primäres Lymphödem (anlagebedingt)
  • Erkrankung der venösen Gefässe (z.B. chronisch venöse Insuffizienz, Krampfadern, Unterschenkelgeschwüre)
    Schwere Beine
  • Generell bei Schwellungen nach Operationen (z.B. nach Gelenkersatz), bei Verletzungen (z.B. Verstauchungen, Zerrungen), nach Halswirbelsäulen-Distorsionstrauma (Schleudertrauma)
  • Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, z.B. Gelenkschwellungen, Weichteilrheumatismus, Fibromyalgie, komplexes regionales Schmerzsyndrom (Morbus Sudeck) usw.
  • Stauungen in Beinen und Armen während der Schwangerschaft
  • Lipödem
  • Entstauung bei neurologischen Erkrankungen wie MS, Lähmungen usw.
  • Entstauung und Entschlackung des Gewebes beim Fasten, während einer Ernährungsumstellung
  • zur allgemeinen Entspannung
Fallbeispiel Lymphdrainage

Was macht man bei einer Lyphdrainage

Bei  der Lymphdrainage sollen die Lymphgefäße stimuliert und zu einem verstärktem Abtransport der Lymphflüssigkeit angeregt werden. Eine vermehrte Durchblutung oder eine Aktivierung von Schmerzrezeptoren der Haut ist nicht Ziel der Lymphdrainage. „Massage“ in ihrer klassischen Form dagegen wirkt über beide Mechanismen.

Die besondere Wirkung der Lymphdrainage erzielt der Therapeut durch kreisförmige Bewegungen. Wichtig sind dabei vor allem die folgenden vier Grundgriffe:

  • stehender Kreis
  • Pumpgriff
  • Schöpfgriff
  • Drehgriff

Diese Griffe werden grundsätzlich verwendet. Abhängig von der Ursache des Ödems kommen dann sogenannte „Ergänzungsgriffe“ hinzu.

Nach der Behandlung wird die entsprechende Körperstelle eingewickelt („Kompressionstherapie“). Dies verhindert, dass sich nach Beendigung der manuellen Lymphdrainage das Ödem wieder ausbildet. Die Lymphdrainage sollte von einem speziell dafür ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden. 

Fallbeispiel Lymphdrainage

Wie Madeleine Villinger mit Lymphdrainage helfen konnte

Klient Männlich (56Jahre). Beim Ski fahren hat er sich den Oberschenkelhals gebrochen. Er durfte 6 Wochen lang das Bein nur mit 15 Kg belasten. Damit er keine Bewegungseinschränkung bekommt, kam er in die Physiotherapie.

Erst wurde passiv am Gelenk und der Muskulatur gearbeitet. Später ging es über in die aktive Therapie zur Kräftigung. Heute kann er wieder seinem Lieblingssport nachgehen.